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Kneipp-Verein Aachen 1894 e. V.

Vereinsregister:  Aachen VR 1152          

Steuer-Nummer:  201/5912/4350




Gelände

Preusweg 158/160

52074 Aachen

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Eynattener Str. 24 F

52064 Aachen

Tel.: 0241/16025163


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TIPPS FÜR DAHEIM


Tipp 1: Guten Morgen-Klopfmassage vor dem offenen Fenster


Begrüßen Sie den Tag mit einer Klopfmassage vor dem offenen Fenster. Noch vor dem Zeitunglesen und dem Morgenkaffee steigert sie das allgemeine Wohlbefinden, regt die Durchblutung an und schult die Körperwahrnehmung – und versorgt uns mit einer Extraportion Sauerstoff.
Vor dem offenen Fenster beginnen wir am kleinen Finger der rechten Hand. Mit der linken Faust oder der hohlen Hand klopfen wir von dort aus den ganzen Arm nach oben bis zum Nacken. Hier können wir mit den Klopfbewegungen etwas verharren, bevor wir an der Arminnenseite (Arm dafür drehen) wieder abwärts klopfen. Nun wechseln wir die Seite und klopfen vom linken kleinen Finger beginnend mit der rechten Hand in gleicher Weise.
Nun klopfen wir achtsam mit den Fingerspitzen kreisförmig auf Höhe des Brustbeins, um die Thymusdrüse zu aktivieren. Im nächsten Schritt streifen die Daumen mehrmals um den „Gürtel“, bevor wir leicht mit der flachen Hand die Leisten abklopfen. Etwas mehr Klopfen verträgt der Po, der als nächstes an der Reihe ist. Danach klopfen wir an der rechten Beinaußenseite nach unten bis zu den Füßen und an der Innenseite wieder hinauf. Zum Abschluss klopfen wir mit den Fingerspitzen die Schädeldecke entlang und nehmen dabei den Ton bewusst wahr. Nun schütteln wir die Hände kräftig aus und starten in den neuen Tag.

Tipp 2: Frische-Kick mit dem Gesichtsguss


Für einen Gesichtsguss benötigen wir entweder ein Gießrohr oder schrauben den Duschkopf ab, um einen ähnlichen Effekt mit dem Duschschlauch zu erzielen. Die Temperatur sollte bei dieser Kaltwasseranwendung zwar zwischen 16 und 18 Grad betragen, kann allerdings nach individuellem Temperaturempfinden angepasst werden. Wichtig ist es, dabei stets ruhig weiter zu atmen. Wir setzen den Gießstrahl an der rechten Schläfe an und ziehen ihn quer übers Gesicht auf die linke Seite. Das Ganze je nach Empfinden noch einmal wiederholen. Nun führen wir den Wasserstrahl über die Nasenwurzel in die rechte Gesichtshälfte und bewegen ihn in Längsstrichen auf und ab in Richtung Ohr. In einem Bogen wechseln wir über die Stirn und die Nasenwurzel auf die linke Seite und gehen auch dort in kleinen Längsstrichen Richtung Ohr. Zum Abschluss umrunden wir das Gesicht dreimal gegen den Uhrzeigersinn und streifen das Wasser mit den Händen ab. Für einen extra Frische-Kick legen wir die nassen Hände kurz in den Nacken.
Der Gesichtsguss wird angewendet zur Belebung, Straffung und Erfrischung der Haut, er hilft außerdem gut bei Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit und bringt Erleichterung für die Augen nach langem Lesen oder Arbeit am Bildschirm – und in der Allergiezeit bei juckenden Augen. Vorsicht ist geboten bei akuter Stirn- und Nasennebenhöhlenentzündung.


Tipp 3: Venen-Fitness: Den Beinen Beine machen

Langes Sitzen oder Liegen, sowie wenig Bewegung durch den eingeschränkten Alltag, machen unseren Beinen und besonders den Venen zu schaffen. Bei vielen bleibt der gewohnte Sport in diesen Tagen auf der Strecke. Und auch, wer nicht regelmäßig Sport treibt, merkt deutlich, dass die vielen Wege, die wir sonst zurücklegen, einfach fehlen. Deshalb lautet die Devise: Runter vom Sofa und in Bewegung bleiben – egal in welchem Alter! 15 Minuten pro Tag reichen aus, um den Venen ihre Arbeit deutlich zu erleichtern. Am besten unterstützen wir unseren Körper zusätzlich mit gesunder Ernährung, ausreichender Flüssigkeitsaufnahme und richtiger Atmung.
Einfache Übungen trainieren und stärken die Waden- und Oberschenkelmuskulatur:


1. Die Zehenraupe – macht besonders Kindern Spaß: Wir versuchen uns barfuß im Stehen durch wechselseitiges Anziehen der Zehen fortzubewegen.


2. Füße kippen: Im Sitzen oder Stehen kippen wir die Füße von der Ferse auf die Zehenspitzen, gleichzeitig oder wechselseitig.


3. Spannung halten: Im Sitzen halten wir zwischen den Waden einen weichen Ball oder Kissen. Dabei heben wir die Beine/Knie und senken sie wieder.


4. „Klavierspielen“: In der Rückenlage heben wir die Beine und spielen mit den Zehen auf einem virtuellen Klavier. Eine gute Übung in dieser Position ist auch das „Radfahren“.


5. Treppentanz: Mit beiden Füßen stehen wir auf dem Vorderfuß auf einer Treppenstufe. Die Fersen senken wir (Wadendehnung) und drücken uns dann auf die Fußballen wieder hoch (Wadenstärkung).


6. Igelballmassage: Eine Fußsohlenmassage mit dem Igelball stimuliert die Fußreflexzonen und fördert das körperliche Wohlbefinden.


Eine Wohltat für die Venen ist auch das Wassertreten. Es wirkt sich neben der Stärkung des Immunsystems auch positiv auf den venösen Rückfluss des Blutes aus und hilft bei müden Beinen. Zu Hause können wir mittels eines großen Eimers mit kaltem Wasser unsere eigene kleine Kneippanlage nachbauen. Das Wasser sollte mindestens bis zur Mitte der Wade und maximal unter das Knie reichen. Nun mit warmen! Füßen abwechselnd die Beine aus dem Wasser heben bis ein Kältegefühl eintritt. Danach die Zehenzwischenräume abtrocknen und durch aktive Bewegung für Wiedererwärmung sorgen. Die beste Zeit dafür ist am Nachmittag oder am frühen Abend. Das Wassertreten wirkt außerdem stoffwechselanregend, wirkt regulierend bei zu hohem Blutdruck und eignet sich als Beruhigungs- und Einschlafhilfe. Vorsicht ist geboten bei akuten Blasen- und Nierenerkrankungen.


Tipp 4: Löwenzahn – Superfood aus dem Garten


Sebastian Kneipp hielt große Stücke auf die Pflanzen. Sein Wissen stützte sich auf die lange Tradition der Klostergärten in Europa. Dabei waren es nicht schwer zu kultivierende Heilpflanzen mit hohen Ansprüchen, die er besonders zu schätzen wusste – sondern oft die ganz einfachen Gewächse, wie der Löwenzahn. Seine Bitterstoffe fördern den Appetit und treiben die Galletätigkeit und Magensaftproduktion an. Weitere Stoffe aus dem Löwenzahnblatt erhöhen die Wasser- und Salzausscheidung über die Niere. Somit eignet sich der Extrakt bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl und bei Störungen des Gallenflusses. Traditionell in der Ernährungsmedizin – wenn auch nicht wissenschaftlich untermauert – findet der Löwenzahn außerdem Verwendung bei Rheuma, Gicht, Arthrose, Nierengrieß, Bronchitis, Husten, Fieber. Äußerlich angewendet schafft er Linderung bei Ekzemen, Hühneraugen und Warzen. Naturheilkundler empfehlen außerdem eine vier- bis sechswöchige Frühjahrskur mit Tee oder Saft zur Rundum-Stärkung von Stoffwechsel bis Immunsystem. Zu Kneipps Zeiten nannte man das noch „Blutreinigung“. Dafür wird zweimal am Tag 1 TL Löwenzahnblätter aufgekocht, die man dann eine Viertelstunde ziehen lässt. Gerade im Frühjahr ist der feine Geschmack junger Löwenzahnblätter eine leckere und gesunde Ergänzung im Salat.



Tipp 5: Der Knieguss – Kalte Entspannung  


Güsse gehören wohl zu den bekanntesten Kneipp-Anwendungen – einige davon möchten wir in dieser Serie vorstellen und erklären, wie sie richtig angewendet werden und wie sie wirken. Heute stellen wir den Knieguss mit seiner positiven Wirkung auf die Stärkung der Abwehrkräfte und Beckenorgane vor. Die Anwendung verstärkt die Durchblutung von Haut und Muskeln, ist ein Gefäßtraining für die Venen, senkt den Blutdrucks und ist nicht zuletzt eine hervorragende Beruhigungs- und Einschlafhilfe. Wer unter akuter Nieren- und Blasenentzündung leidet, sollte diesen Guss nicht anwenden.

Zu Beginn müssen die Füße schön warm sein. Falls dies nicht der Fall ist, sorgt Bewegung für ein angenehm warmes Gefühl. Den Knieguss beginnen wir außen am kleinen Zeh des rechten Beins und führen den Wasserstrahl hinten aufwärts bis eine Handbreit über die Kniekehle. Dort verweilen wir etwa drei Sekunden und führen den Wasserstrahl danach innen am Bein abwärts. Den gleichen Weg gießen wir auf der Beinvorderseite bis etwa eine Handbreit über das Knie (wieder außen beginnen). Nun wechseln wir die Seite und führen den Knieguss am linken Bein in gleicher Weise durch. Zum Abschluss gießen wir die rechte und die linke Fußsohle ab und sorgen dafür, dass die Füße wieder schön warm werden. Dafür eignet sich unser Bewegungsvorschlag aus dem Kneipp-Tipp Venen-Fitness wunderbar.

Wie bei allen Kneippschen Güssen gilt auch für den Knieguss: am besten wirkt er, wenn man ihn regelmäßig anwendet. Wichtig ist immer, dass man auf einer rutschfesten Matte oder einen Matten-Rost steht, durch den das Wasser abfließen kann – und idealerweise ein Gießrohr verwendet. Dieses sorgt nämlich für einen druckgeminderten Wasserstrahl, der sich wie ein Mantel um die Körperpartien legt.


Tipp 6: Frühjahrsputz – Eine bewegte Geschichte (nicht nur) für die Jüngsten


Die Vögel zwitschern schon ganz aufgeregt, die Sonnenstrahlen wärmen uns bereits und die ersten Blumen spitzeln schon aus der Erde – der Frühling ist da! Um die Frühjahrsmüdigkeit gar nicht erst aufkommen zu lassen und den Winter auch aus dem Wohnzimmer zu schicken, wollen wir heute mit viel Power und Energie den Frühjahrsputz mit Spaß, Freude und ganz viel Bewegung in Angriff nehmen: Wir recken und strecken uns mit dem Staubwedel in der Hand und angeln nach den feinen Staub- und Spinnwebfäden in allen Ecken. Danach holen wir den Staubsauger, rollen mit großen Armkreisen das Kabel ab, stecken es in die Steckdose ein und beginnen im ganzen Raum – kreuz und quer, unter dem Tisch und den Stühlen, hinter und unter dem Sofa mit lautem „Brummen“ mit schnellen Schritten fleißig zu saugen. Dabei geht es hoch und tief, gebückt und aufrecht. Wir drehen uns mal nach rechts und mal nach links, um überall hin zu kommen. Wenn wir damit fertig sind, räumen wir natürlich den Staubsauger wieder auf und rollen das Kabel mit dem anderen Arm in Kreisen auf. Jetzt sind die Fenster dran! Mit Eimer und zwei Tüchern ausgestattet geht es los! Die Putzlappen werden ins Wasser getaucht und die Hände drehen gegeneinander und wringen die Lappen aus. Mit beiden Händen kreisen wir gegengleich und mal in die gleiche Richtung und putzen alle Fenster von ganz oben bis in die unterste Ecke blitzeblank! Zum Abschluss pusten wir kräftig die Fenster trocken. Durch die schön-geputzten Fenstern entdecken wir im Garten die ersten Gänseblümchen! Dabei drehen wir uns von rechts nach links und zurück, die Hand über die Augen gelegt, damit wir alles genau sehen. Wie herrlich! Schnell sausen wir in den Garten und pflücken ein paar dieser fröhlichen Frühlingsboten – in die Hocke und wieder aufstehen. Dieses kleine Blumensträußchen bringen wir zu Mama und Papa. Nun hängen wir noch ein paar Ostereier auf und balancieren dafür abwechselnd auf einem Bein, damit wir überall hinkommen. Jetzt ist wieder alles schön und sauber im Haus. Wir freuen uns – Hüpfen und Klatschen!


Tipp 7: Wassertreten – So trainiert man das Immunsystem in nur einer Minute täglich


„Abhärtung ist der beste Schutz, wie sie auch das beste Heilmittel ist." Das wusste bereits Sebastian Kneipp und ist damit gerade in diesen Zeiten besonders aktuell. Denn täglich melden Mediziner, wie wichtig gerade jetzt ein gut funktionierendes Immunsystem ist.
Die Kneippwasserheilkunde bietet uns unzählige Möglichkeiten – gerade mit den Kaltreizen. Aber auch hier sollten wir langsam anfangen zu trainieren und darauf achten, dass die Füße vorher schön warm sind. Doch es lohnt sich, denn Erfahrungswerte zeigen, dass sich Personen durch tägliches Wassertreten weniger anfällig für die typischen Erkältungskrankheiten in der Winterzeit fühlten.
Wenig bekannt ist, dass gerade die Wärmeregulation im Körper dafür verantwortlich ist, dass nach einem Kaltreiz das Thermoregulationssystem des Körpers aktiviert wird und damit alle Organfunktionen angeschoben werden. Das sorgt für eine vermehrte Durchblutung. Da das Blut bekanntlich Sauerstoff, Nährstoffe, Hormone, Enzyme, Wärme und vor allem die Antikörper transportiert, aber auch alle Giftstoffe abtransportiert ist, ist verständlich, dass Kaltreize ein optimales Training für das Immunsystem sind: Zu Hause Wassertreten – und das täglich ist also das Geheimnis! Dafür braucht man übrigens keine eigene Kneippanlage im Garten. Für den Hausgebrauch leistet auch ein Eimer, der mit kaltem Wasser bis etwa eine Handbreit unter das Knie gefüllt ist.
Zusätzlich wirkt das Wassertreten entstauend und kräftigend auf die Venen und fördert den venösen Rückfluss. Außerdem zeigt es Wirkung bei Kopfschmerzen und kann Wetterfühligkeit mildern. Vorsicht ist geboten bei Harnwegsinfekten sowie Blasen- oder Nierenkrankheiten.


Tipp 8: Yoga-Twist – Energiekick für den Tag


Eine kleine Yoga-Einheit bringt viel Energie für den Tag. Bei den fünf Kneippschen Elementen verbindet Yoga Lebensordnung und Bewegung. Katharina Dodel, Yogalehrerin und Bloggerin aus Berlin, hat dafür ein kompaktes Training zusammengestellt.
Drehbewegungen beleben den Körper, geben den Organen eine kleine Massage, regen die Verdauung an, kräftigen die seitlichen Bauchmuskeln – und das Beste: Sie sind einfach und können überall geübt werden. Für unsere heutige Übung brauchen wir lediglich eine gute Sitzmöglichkeit, etwa einen Stuhl oder das Sofa. Wir setzen uns an den vorderen Rand des Stuhls, um aufrecht sitzen zu können. Dann öffnen wir die Knie und Füße hüftbreit, um die Fußsohlen gut zu erden und uns ein stabiles Fundament zu schaffen. Der Körper ab der Hüfte abwärts bleibt fest geerdet. Einatmend, nehmen wir die Arme nach oben und strecken uns lang. Ausatmend, drehen wir uns nach rechts. Die linke Hand legen wir auf dem rechten Oberschenkel ab und die rechte hinten auf dem Stuhl oder dem unteren Rücken. Mit jeder Einatmung spüren wir Länge im Rücken (heben dabei die Brust nach oben), mit jeder Ausatmung drehen wir uns ein kleines Stück weiter aus dem mittleren und oberen Rücken. Wir füllen die Lungen tief mit jeder Einatmung, und leeren sie vollständig mit jeder Ausatmung. Wir bleiben für mindestens fünf Atemzüge in der Drehung sitzen und wiederholen den Twist dann auf der anderen Seite. Dieses kurze Training bringt einen angenehmen Energiekick für den Tag.   


Tipp 9: Gesundes Knuspermüsli


„Die Nahrung ist nur dann zuträglich und gesund, wenn sie der Natur des Menschen zuträglich ist und von ihr verarbeitet wird,“ so Sebastian Kneipp. Eine bedarfsgerechte, vollwertige, schmackhafte und weitgehend naturbelassene Kost ist wichtige Voraussetzung für das Wohlbefinden. Sie trägt zum Gesundbleiben und –werden bei, indem sie die körpereigenen Schutzsysteme fördert. Nicht nur die Zusammensetzung der Speisen spielt für diese Wirkung eine Rolle, sondern auch das „Zusammensetzen“ am Tisch: Freude, Ruhe und Zeit gehören ebenso zu einer gesunden Mahlzeit wie Küchenkräuter, Obst und Gemüse. Und natürlich – der Genuss!


Zutaten:


200g Vollkorn-Getreideflocken
50g Sonnenblumenkerne
50g Haselnüsse
50g Mandeln
2 Msp Zimt
3 EL Rapsöl
2 EL Honig
Vanillepulver


Zunächst Nüsse und Mandeln grob hacken. Getreideflocken mit allen trockenen Zutaten in einer Schüssel mischen. In einer Pfanne Rapsöl und Honig erhitzen bis sich Blasen bilden. Die Getreide-Nuss-Mischung in die Pfanne geben und sofort umrühren. Bei niedriger Hitzezufuhr unter häufigem Wenden leicht rösten (nicht dunkel werden lassen) und anschließend auskühlen lassen. Je nach Belieben mit Joghurt und Trockenfrüchten anrichten.


Tipp 10: Starke Mitte – Training für den Rumpf


Der Rumpf beschreibt das Zentrum unseres Körpers. Kräftigt man seine Körpermitte, ebnet man den Weg für ein gesundes und stabiles Bewegungsverhalten. Nicht umsonst spricht man von „die Stärke kommt von innen“. Mit diesen Übungen werden Bauch- und Rückenmuskeln gleichermaßen trainiert, Rückenschmerzen vorgebeugt und Haltungsprobleme korrigiert.

Finden Sie Ihre goldene Mitte mit der Unterstützung von ProPhysio und unserem umfassenden Bewegungsprogramm. Ganz gleich, ob Sie vorbeugen, trainieren oder einfach gesund bleiben wollen.



Auf der linken Seite sehen Sie die Übungen mit einem höheren Schwierigkeitsgrad.


Übung 1: Starten Sie im Vierfüßlerstand. Positionieren Sie Ihre Unterarme schulterbreit auf der Matte, dabei bilden Schulter und Ellenbogen eine Linie.

Strecken Sie die Beine aus und stützen Sie sich auf Ihre Füße.

Achten Sie darauf das Becken stabil zu halten und dabei weder zu weit ins Hohlkreuz zu fallen, noch das Gesäß zu weit Richtung Decke zu bewegen.

Bei Variante rechts bleiben die Knie auf dem Boden.


Übung 2: Setzen Sie sich mit angestellten Beinen aufrecht auf die Matte. Verlagern Sie das Gewicht so weit nach hinten bis die Füße abheben, der Rücken bleibt dabei gerade. Bewegen Sie die gestreckten Arme rhythmisch von rechts nach links.

Achten Sie während der gesamten Übung auf eine aufrechte Wirbelsäule und die Beine nicht mitzubewegen.

Bei Variante rechts bleiben die Füße am Boden.


Übung 3: Starten Sie im Vierfüßlerstand. Dabei befinden sich die Handgelenke in einer Linie mit den Schultern und die Knie in einer Linie mit den Hüftgelenken.

Stellen Sie die Füße auf. Drücken Sie die Hände und Füße gleichmäßig in den Boden bis die Knie abheben. Halten Sie diese Position.

Bei Variante rechts bewegen sich die Knie dynamisch auf und ab.


Sie und Ihr Trainingszustand entscheiden selbst wie lange Sie eine Übung ausführen. Sie dürfen sich gerne fordern, aber nicht überfordern.


Tipp 11: Das Augenbad – Geheimtipp fürs Homeoffice  


Das Augenbad ist ein Wundermittel für die Augen und die Abwehrkräfte der oberen Atemwege, also für den Stirn-Nasen-Nebenhöhlenbereich. Man benötigt dazu eine Schüssel mit frischem Wasser (16 bis 18 Grad). Mit möglichst geöffneten Augen taucht man ins Wasser ein und öffnet und schließt die Augenlider mehrfach unter Wasser. Danach folgt ein kurzes Augenrollen (etwa 10 bis 20 Sekunden). Währenddessen kann man auch ins Wasser ausatmen. Anschließend richtet man sich wieder auf, streift das übrige Wasser vom Gesicht ab und „klimpert“ noch zwei bis dreimal mit den Augenlidern. Das wirkt wie ein Scheibenwischer. Anfangs können die Augen kurz brennen, das bessert sich aber nach dem zweiten und dritten Mal. Wer möchte, kann danach nochmals eintauchen. Das Augenbad kann übrigens täglich gemacht werden. Sebastian Kneipp sagte über diese Anwendung: „Diese Augenbäder sind so schuldlos, daß sie bei Augengebrechen aller Art gebraucht werden können!“ In diesen Tagen sind sie eine Wohltat bei überanstrengten, müden, trockenen und tränenden Augen – Beschwerden, die viele nach stundenlangem Homeoffice kennen. Außerdem reinigt und stärkt es die Augen und die oberen Atemwege. Besonders hilfreich ist das Augenbad für Allergiker, die in der Heuschnupfenzeit unter juckenden, brennenden und empfindlichen Augen leiden. Vorsicht ist geboten beim Grünen Star (Glaukom).


Tipp 12: Trockenbürsten – Sanfte Abhärtung


Das Trockenbürsten eignet sich nicht nur zur Abhärtung gegenüber Erkältungen, es bietet zugleich „Streicheleinheiten“ für die Haut. Denn ruhiges und sanftes Massieren bewirkt auch Entspannung und Wohlbefinden für Geist und Seele.

Dazu benötigt man eine Bürste mit Naturborsten, die nicht zu weich und nicht zu hart sind. Wer keine Bürste zur Verfügung hat, kann als Ersatz einen rauen Waschlappen nehmen, der nicht im Wäschetrockner getrocknet wurde. Im Gegensatz zu Kneippschen Wasseranwendungen wirkt eine solche „trockene“ Anwendung nicht durch einen thermischen, sondern durch einen mechanischen Reiz auf die Haut und ist dadurch deutlich milder, aber nicht weniger wirksam. Das Trockenbürsten sollte am Morgen in einem gut gelüfteten Raum, am besten am offenen Fenster ausgeführt werden. Wir beginnen an der Außenseite des rechten Fußes und streichen mit Längsstrichen Richtung Rumpf. Den Druck bei herzwärts geführten Strichen leicht verstärken und ohne Druck wieder zurückführen. Weiter geht es mit der Innenseite des rechten Fußes. Von dort aus bearbeiten wir die Haut wie beim anderen Bein nach oben. Oberschenkel und Po mit kreisenden Bewegungen der Bürste massieren. In gleicher Weise wird das linke Bein ausgestrichen.

Auch bei den Armen beginnen wir wieder mit der rechten Seite. Vom Handrücken über die Außenseite bis hinauf zur Schulter und danach streichen wir die Arminnenseite mit der Trockenbürste aus. Wechsel zum linken Arm.

Zum Abschluss bearbeiten wir den Bauch- und Brustbereich kreisförmig.

Trockenbürsten kann vielfältige positive Wirkungen auslösen. Sichtbar wird sofort die bessere Durchblutung der Haut. Die Haut wird schön rosig, warm und geschmeidig. Neben der Anregung des Herz-Kreislauf-Systems und des Hautstoffwechsels sowie einer Regulation des Blutdrucks, wirkt diese Anwendung venenstärkend, abhärtend, sowie psychisch und körperlich aktivierend. Bei Hautverletzungen und entzündlichen Hauterkrankungen bitte nicht anwenden.


Tipp 13: Kraft für den Alltag – Übungen für die obere Extremität


Die Arme und Hände stellen unsere Verbindung zu unserer Umwelt dar. Ganz selbstverständlich greifen wir nach Tassen aus dem Geschirrschrank, drehen das Lenkrad im Auto und tragen Getränkekisten in den Keller. Schenken wir unseren „Alltagshelfern“ mehr Aufmerksamkeit und kräftigen den Schultergürtel und die Arme und beugen so Schulterproblematiken vor.

Wir zeigen mit Unterstützung von ProPhysio Übungen, mit denen man vorbeugen, trainieren oder einfach gesund bleiben kann.

Die Übungen im schwarzen T-Shirt zeigen einen höheren Schwierigkeitsgrad.


Übung 1: Liegestütz

Positionieren Sie Ihre Hände schulterbreit, dabei bilden Handgelenk und Schulter eine Linie. Die Knie berühren sich und befinden sich etwas weiter fußwärts. Beugen Sie die Ellenbogen und bewegen Sie die Brustwirbelsäule geradlinig Richtung Boden. Der Rumpf bleibt dabei stabil, die Lendenwirbelsäule fällt nicht ins Hohlkreuz. Achten Sie darauf, das Gewicht überwiegend über den Händen zu halten und es nicht auf die Knie zu verlagern. Für die leichtere Variante stützen Sie sich gegen die Wand. Beachten Sie die gleichen Punkte der ersten Version. Je weiter Sie sich von der Wand entfernen, desto schwerer wird die Übung.


Übung 2: Treppen-Training

Die nächste Übung trainiert die Oberarme und findet an der Treppe statt. Setzen Sie sich auf eine Stufe und stützen Sie sich auf die nächsthöhere ab. Die Füße befinden sich 3-4 Stufen tiefer als die Hände. Je tiefer Sie die Füße positionieren desto schwerer wird die Übung. Strecken Sie die Ellenbogen, das Gesäß hebt ab. Beugen Sie diese langsam und das Gesäß bewegt wieder Richtung Stufe. Achten Sie auf einen stabilen Rumpf und ziehen Sie die Schulterblätter nach hinten zur Wirbelsäule.

Für die leichtere Variante verändern Sie lediglich die Fußposition. Je höher die Füße desto leichter.


Übung 3: Starke Schultern

Unsere letzte Übung kräftigt den Schultergürtel und die Arme. Stellen Sie sich hüftbreit hin. Beugen Sie die Knie, neigen Sie den Oberkörper leicht nach vorne. Ziehen Sie den Bauchnabel Richtung Wirbelsäule. Heben Sie beide Arme gestreckt nach oben, der Rücken bleibt aufrecht, die Hände zeigen zur Decke. Nehmen Sie zwei Gewichte in die Hände beispielsweise Wasserflaschen, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen.

In der leichteren Variante führen Sie die Übung mit einem Stab/Walking Stock/Besenstiel als Führungshilfe aus.

Sie und Ihr Trainingszustand entscheiden selbst wie lange Sie eine Übung ausführen. Sie dürfen sich gerne fordern, aber nicht überfordern.


Tipp 14: Der (verkürzte) Armguss – einfach frisch!


Der Kneippsche Armguss ist wahrscheinlich die unkomplizierteste Möglichkeit für einen Frischekick zwischendurch. Eigentlich verabreicht man ihn mit einem Gießrohr, beispielsweise über der Badewanne. Wer kein Gießrohr zur Verfügung hat, kann es mit der improvisierten Variante versuchen. Die funktioniert nahezu an jedem Waschbecken: Zunächst sollte man für eine angenehme Raumtemperatur sorgen und darauf achten, dass die Arme schön warm sind. Die Wassertemperatur wird auf kühl bis kalt eingestellt, je nach Verträglichkeit. Der Wasserstrahl sollte nicht zu stark eingestellt sein, sondern die Haut sanft ummanteln.

Beginnen Sie rechts am kleinen Finger und bewegen den Arm im Wasserstrahl mit dem Handrücken nach oben bis etwa zum Ellenbogen, verweilen dort kurz und drehen den Arm. Mit der Arminnenseite nach oben ziehen Sie nun den Arm langsam durch den Wasserstrahl wieder zu sich heran bis zum Handteller – dabei ruhig ausatmen. Nun verabreichen Sie den Guss in gleicher Weise am linken Arm, und wederholen ihn auf beiden Seiten noch ein- bis zweimal. Anschließend streifen Sie das Wasser kurz ab (nicht abtrocknen) und streichen die Hände im Nacken ab. Das sorgt für extra Frische. Danach erwärmen Sie die Arme durch Bewegung.

Der Kneippsche Armguss gehört zwar zu den milden Reizen, kann aber doch viel bewirken: er wirkt anregend, erfrischend und konzentrationssteigernd – ideal für zwischendurch an langen Tagen im Büro oder Homeoffice. Außerdem unterstützt er das Immunsystem – am besten natürlich, wie bei allen Kneippschen Güssen, wenn man ihn regelmäßig anwendet. Bei Herzleiden, Asthma und oder wenn Sie frieren, sollte man den Armguss nicht anwenden.

Tipp 15: Der kalte Halswickel – bewährtes Hausmittel bei Halsschmerzen


Der kalte Halswickel ist besonders in der Erkältungszeit ein bewährtes Hausmittel. Er besteht – wie jeder Kneippsche Wickel – aus einem Innentuch aus Leinen, einem Zwischentuch aus Baumwolle (dies sollte etwas länger sein als die anderen Tücher) und einem Außentuch aus Wolle, Frottee oder Flanell, an dem sich meist zwei Bänder zum leichteren Fixieren befinden. Der kalte Halswickel wirkt wärmeentziehend, entzündungshemmend, schmerzlindernd und abschwellend und wird angewandt bei akuter Halsentzündung, leichter Schilddrüsenüberfunktion sowie Entzündungen im Nasen-Rachenraum. Vorsicht ist geboten bei aufkommenden Erkältungskrankheiten und ansteigendem Fieber. Sollte der Schmerz während der Behandlung zunehmen, sollte man die Behandlung sofort beenden.

Und so wird´s gemacht: Das Leintuch wird in kaltes Wasser getaucht (Temperatur je nach Verträglichkeit), leicht ausgewrungen, an einer Seite eingeschlagen und möglichst ohne störende Falten um den Hals gelegt. Die abschwellende und entzündungshemmende Wirkung verstärkt der Zusatz von Quark. Dieser kann direkt nach dem Auswringen in einer Schicht von etwa einem halben Zentimeter auf das Leintuch gegeben werden. Zum Schutz des Wolltuchs sollte man darüber eine dünne Schicht Mull geben, damit es nicht verfilzt. Darüber wird zunächst das Zwischentuch und schließlich das Außentuch gewickelt und befestigt (bei einem Wickel mit den Bändern des Außentuchs durch eine Schleife). Nutzt man für den Wickel Tücher, ist es auch möglich zum Fixieren ein Eckchen nach innen einzuschlagen. Damit der kalte Halswickel gut wirken kann, ist Bettruhe angesagt. Bei akuten Beschwerden sollte man den Wickel so lange am Hals belassen, bis er nicht mehr als kalt empfunden wird.

Tipp 16: Leichtigkeit spüren – gute Stimmung in drei Minuten


Leichtigkeit? Wenn wir genau ins uns hineinfühlen, werden wir in der jetzigen Zeit wahrscheinlich nicht viel davon spüren. Deshalb haben wir diesmal einen Tipp, der in drei Minuten für gute Stimmung sorgt: Die Übung trägt den Namen „Der Kranich breitet die Flügel aus“ und kommt aus dem Qigong. Am intensivsten wirkt die Übung, wenn man sie im Freien durchführt. Beim Heben des rechten und linken „Flügels“ tief einatmen, beim Senken tief ausatmen und den Atem dabei bis in die Füße fließen lassen. Bei der Aufrichtung ist es wichtig, auf die Öffnung der Brustwirbelsäule zu achten. Drei bis sechs Wiederholungen sind ideal. „Der Kranich breitet die Flügel aus“ ist eine jahreszeitliche Übung für den Herbst. Sie soll der Überwindung von Schwere, Trägheit und depressiver Stimmung dienen und für mentale Leichtigkeit sorgen. Deshalb wirkt die Übung besser, wenn sie mit Leichtigkeit in den Bewegungen ausgeführt wird. Außerdem kann sich die Übung positiv auf Lunge und Dickdarm auswirken. Durch die vertiefte Atmung stärkt sie außerdem das Immunsystem. Im Video zeigt Ingrid Schmid-Bergmann (Qigong- und T`ai Chi-Ausbilderin SKA) wie´s funktioniert. Probieren Sie es selbst und gönnen Sie sich einen bewussten Moment Auszeit.

Tipp 17: Dinkelsternchen – Vollwertrezept für die Adventszeit


Ernährung ist eines der fünf Kneippschen Elemente. Sprichwörtlich hält sie Leib und Seele zusammen – und im Idealfall unterstützt sie zugleich die Gesundheit. Als „Kneipp-Tipp für daheim“ haben wir deshalb diesmal ein vollwertiges Rezept für die Adventszeit, das blitzschnell gemacht ist. Denn für die Dinkelsternchen benötigt man nur vier Zutaten: Zutaten (für ein Blech):


60 g Butter

70-75 g Honig

100 g Dinkelvollkornmehl

60 g Kokosraspel


Alle Zutaten werden zu einem Teig verknetet und anschließend ausgerollt. Nun werden die Sternchen ausgestochen und auf ein Backblech gegeben. Als Belag können Kokosraspeln oder beispielsweise Rosinen daraufgegeben und leicht angedrückt werden. Den Backofen auf 180° C vorheizen und für etwa sieben Minuten backen.

Tipp 18: Warmes Fußbad


Es muss nicht immer kaltes Wasser sein! Diesmal zeigen wir eine Kneippsche Anwendung mit warmem Wasser: Das warme Fußbad. Es ist eine gute Einschlafhilfe, stärkt die Abwehrkräfte und harmonisiert die Körperfunktionen im Bauch.

Und so wird´s gemacht: Man stellt eine Fußbadewanne in die Badewanne oder in die Dusche mit einem Hocker davor und lässt 36 - 39 Grad warmes Wasser einlaufen. Nun bleibt man maximal 20 Minuten mit beiden Füßen im warmen Wasser. Im Anschluss kurz mit kaltem Wasser knieabwärts abgießen. Bei Venenproblemen (Krampfadern) sollte die Fußbadewanne nur bis zum Knöchel gefüllt werden.

Das warme Fußbad ist ideal für alle, die oft kalte Füße und Hände haben und kann auch bei chronischen Infekten der oberen Atemwege Besserung bringen.

Tipp 19: Guten-Morgen-Küchengymnastik


Noch müde? Diesmal haben wir einen schönen Wachmacher-Tipp, der morgens schon vor dem ersten Kaffee fit macht. Waltraud Riemann (Gesundheitspädagogin) zeigt ein „Workout“ der besonderen Art: Die Guten-Morgen-Küchengymnastik, mit der man morgens gleich den Kreislauf anregen kann. Dazu benötigt man nur eine Küchenrolle und eventuell Musik für die gute Laune.


Wir nehmen die Küchenrolle in die Hand. Ein kräftiger Armschwung mobilisiert die Schultern, der lockere Stand mit Nachgeben in den Knien die Gelenke, ein Werfen und Fangen der Rolle fordert ein wenig die Reaktion und Koordination.


Nun lehnen wir uns leicht gegen einen Küchenschrank und legen die Küchenrolle an den oberen Rücken. Mit dem Hochrutschen an einer glatten Fläche kommt man in die Streckung, was für die obere Rücken- bzw. Brustmuskulatur eine Herausforderung ist. Die Rolle im Bereich der Lendenwirbelsäule würde ein eventuelles Hohlkreuz unterstützen. Deshalb sollte man bei der Übung die gesamte Wirbelsäule in die Aufrichtung bringen und in eine 90 Grad Sitzposition kommen. Durch das Auf und Ab wird die Oberschenkelmuskulatur gebraucht, die ja für das Aufstehen aus Stuhl oder Sessel sowie für das Treppensteigen enorm wichtig ist. Dabei unbedingt Knie über die parallel gestellten Füße bringen.

 

Im Einbeinstand auf der Rolle trainieren wir das Gleichgewicht in Wechsel rechts und links. Bei gleichzeitigem Armschwung werden Oberkörper und Arme mit einbezogen und erleichtern die Koordination.


Tipp 20: Räuchern mal anders – Selbstgemachte Duftkerzen zum Jahreswechsel


In der Zeit zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar ist für viele die Zeit des Wandels und des Neubeginns, der Reinigung und der Besinnung. In dieser Zeit, der Zeit der Rauhnächte, ist das Räuchern ein weit verbreiteter Brauch. Man räuchert, um Haus und Bewohner vor Unheil zu schützen und von „bösen Geistern“ zu befreien. Wir können die Zeit der Rauhnächte nutzen, um das vergangene Jahr abzuschließen, uns auf das neue Jahr vorzubereiten und unseren Liebsten Schutz zu wünschen. Dazu werden getrocknete Heilpflanzen in Räucherschalen durch die Zimmer des Hauses getragen. Durch das Räuchern werden die Duftstoffe und Ätherischen Öle der (Heil-)Kräuter freigesetzt. Die dadurch entstehenden Gerüche können psychisches und physischen Wohlbefinden positiv beeinflussen. Eine wohlriechende Alternative sind selbstgemachte Duftkerzen. Eine Bastelanleitung für zuhause finden Sie hier:


Dazu benötigt man Wachsreste oder Kerzenstumpen Kerzendocht hitzebeständiges Glas getrocknete Heilkräuter z.B. Thymian oder Salbei (wirken reinigend) Lavendel und Anis (für Harmonie und Liebe) Rosmarin (spendet Kraft und Erkenntnis) Lorbeer (wirkt beruhigend) Wacholder (soll für positiven Einfluss sorgen)


Und so funktioniert´s Die Wachsreste in einem Wasserbad schmelzen. Die Kräuter hacken oder mahlen und unter die Wachsmasse mischen. Den Docht mittig in das  Glas halten, vorsichtig mit der flüssigen Wachsmasse füllen und ganz auskühlen lassen.

Tipp 21: Das Schneetreten – für starke Abwehrkräfte


Eine besondere Kneippsche Anwendung für den Winter ist das Schneetreten. Denn Schnee ist ein äußerst wirksames Mittel zur Stärkung der Abwehrkräfte. Zudem kann er gegen Abgeschlagenheit, Müdigkeit und in manchen Fällen auch gegen chronische Kopfschmerzen helfen, senkt Infektanfälligkeit und vermindert sogar in einigen Fällen übermäßige Fußschweißbildung. Ein wahres Multitalent für die Gesundheit, das derzeit in vielen Gärten liegt.

Alles, was Sie dafür tun müssen, ist: eine kurze Zeit durch ihn hindurchstapfen – aber richtig! Nutzen Sie die Saison, so gut es geht. Schneetreten wirkt bei regelmäßiger Anwendung sehr nachhaltig. Probieren Sie es aus, es fühlt sich bei richtigem Vorgehen überhaupt nicht kalt an, sondern erfrischend und anregend. Auch Kinder lieben es, weil es den Füßen so ein Kribbeln bereitet und einem hinterher – vor allem zum Einschlafen – schön warm ist. Ideal ist frisch gefallener, weicher Schnee. Sie brauchen nur beim ersten Mal ein bisschen Überwindung, außerdem ein Frotteehandtuch und warme Socken. Bevor Sie anfangen, stellen Sie sicher, dass Sie schön durchwärmt sind. Laufen Sie nun so lange barfuß durch den Schnee, bis es Ihnen unangenehm wird (Geübte bis zu 3 Minuten). Anschließend sofort ab in die Wärme, am besten Füße trocknen, Wollstocken überstreifen, weiter bewegen oder ins warme Bett legen. Die Wieder-Erwärmung und vorheriges Wärmegefühl sind essenzielle Bestandteile der Anwendung! Wichtig: Versuchen Sie nicht verharschten Schnee zu treten, denn hier besteht die Gefahr von Schnittverletzungen. Nicht geeignet ist Schneetreten außerdem für Frierende, bei Harnwegsinfektionen, Blasen- oder Nierenerkrankungen sowie bei arteriellen Durchblutungsstörungen mit Schmerzen beim Gehen, ebenso wenig für Frauen bei Monatsblutung.

Tipp 22: Kneipp-Tipp für daheim: Wildkräuter-Tee


Diesen Kneipp-Tipp für daheim widmen wir dem Kneippschen Element Heilpflanzen. Sebastian Kneipp nutzte gern ihre gesundheitsfördernde Wirkung, beispielsweise als Tee. Für unseren Wildkräutertee benötigen wir folgende Zutaten:


Hagebutten – Sie sind sehr Vitamin-C-haltig, wirken leicht harntreibend und stärken die Abwehrkräfte


Spitzwegerich – Er wirkt schleimlösende und reizmildernde Wirkung, besonders gut bei Husten


Minze – wirkt krampflösend und bei Erkältungen


Ringelblume – wirkt wundheilungsfördernd und entzündungshemmend, bringt Farbe in den Tee


Tipp: Lassen Sie das Wasser nach dem Kochen noch etwa 2-3 Minuten stehen, damit erreichen Sie die perfekte Temperatur um den Tee zu übergießen (90°C). Kochendes Wasser lässt wichtige ätherische Öle aus den Kräutern verdampfen, die in den Kräutern vor allem als Geschmacksträger enthalten sind. Die optimale Ziehzeit beträgt fünf bis zehn Minuten.

Farbige Heilpflanzen tun übrigens nicht nur unserem Körper gut, sondern auch der Seele, denn sie hinterlassen mit ihren leuchtenden Farben eine positive Wirkung aufs Gemüt.

Tipp 23: „Regt an, nicht auf“ – das Wechselarmbad


Das Wechselarmbad kann ein gutes Mittel bei Kreislauf- und Durchblutungsstörungen, Arthrose, Atemwegskrankheiten, chronisch kalten Händen oder Erschöpfung sein. Vorsicht ist geboten bei Angina pectoris, organischen Herzkrankheiten sowie Gefäßkrämpfen.

Dafür brauchen Sie zwei Armwannen: Eine mit gut warmem Wasser (Richtwert 36-38 Grad) und eine mit kaltem (Richtwert unter 18 Grad). Beginnen Sie nun mit dem warmen Wasser. Tauchen Sie beide Arme bis zur Mitte der Oberarme ein. Bleiben Sie so sitzen, bis Ihnen wohlig warm ist. Achten Sie auf eine bequeme Haltung. Nach fünf Minuten tauchen Sie die Arme dann für wenige Sekunden ins kalte Wasser. Maximal zehn Sekunden halten, dann zurück ins Warme. Den Vorgang einmal wiederholen, also nochmal fünf Minuten warm tauchen und zehn Sekunden kühlen. Das restliche Wasser von den Armen nur abstreifen, warm anziehen und zur Wiedererwärmung entweder bewegen oder ab ins Bett.
Unterstützend kann man Zusätze ins warme Wasser geben, beispielsweise:


Rosmarin bei Kreislaufstörungen

Fichte bei Arthrose

Thymian bei Bronchitis

Heublumen bei rheumatischen Erkrankungen


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